Seebeerdigung: Ablauf und Kosten einer Seebestattung
Neben der Feuerbestattung ist die Seebestattung in Deutschland ebenfalls möglich und beliebt. Erfahren Sie hier alles zu der Seebestattung und ihren Kosten sowie Besonderheiten.
Die Tradition der Seebestattung gibt es, soweit bekannt, schon so lange, wie Menschen zur See fahren. Früher wurde der Leichnam in ein beschwertes Leichentuch, meist Segeltuch, eingenäht. Der Leichnam wurde dann über Bord geworfen, meist mit einer entsprechenden religiösen Zeremonie.
Bei einer heutigen Seebestattung wird die Asche der verstorbenen Person durch eine abbaubare Urne auf die See gefahren und dort zu Wasser gelassen. Hier löst sich die Urne auf und die Asche verteilt sich im Meer. In vielen Fällen erhält man eine Seekarte, welche die genaue Position der Urne angibt.
Fragen und Antworten
Was ist eine Seebestattung?
Bei einer Seebestattung wird eine abbaubare Urne mit der Asche der verstorbenen Person in das Meer hinab gelassen.
Wo kann eine Seebestattung vorgenommen werden?
In Deutschland kann eine Seebestattung auf der Nordsee und der Ostsee erfolgen.
Kann man bei einer Seebestattung anwesend sein?
Ja, bei einer Seebestattung können die Angehörigen mit auf das Meer hinausfahren und dort der Beisetzung beiwohnen.
Was kostet eine Seebestattung?
Je nach Bundesland und Anbieter betragen die Kosten zwischen 800 und 3.300 €.
Gibt es für Seebestattungen eine Kostenübernahme?
Gemäß § 74 SGB XII kann ein Antrag zur Kostenübernahme beim Sozialamt eingereicht werden.
Auf welchen Meeren sind Seebestattungen möglich?
Außerhalb der deutschen Grenzen sind Seebestattungen auf dem Pazifik, dem Atlantik und dem Mittelmeer möglich.
Die Besonderheiten einer Seebestattung
In Deutschland werden Seebestattungen auf der Ost- und Nordsee angeboten. Eine Beisetzung außerhalb deutscher Grenzen ist ebenfalls möglich. Dazu wird die Urne in ein anderes Land geschickt und dort beigesetzt. Dabei kann ausschließlich die Asche eines Menschen bestattet werden. Dafür ist eine vorangegangene Kremation vonnöten. Aus diesem Grund ist eine Beisetzung im Sarg nicht möglich.
Außerhalb der Dreimeilenzone, dem international, vertraglich gesicherten Küstengewässer, kann die Beisetzung stattfinden. Eine Trauerfeier kann somit auch auf dem Schiff gehalten werden, welches die Urne auf das Meer befördert. Hier kann ein geistlicher Repräsentant oder ein freie(r) Zeremonienleiter(in) eine Trauerfeier anleiten.
Möchten die Angehörigen zum späteren Zeitpunkt den Ort der Seebestattung besuchen, können sie eine Gedenkfahrt zum genauen Ort der Beisetzung buchen. Hier werden die Namen der Verstorbenen zum Gedenken verlesen.
Eine Seebestattung kann auch anonym erfolgen. Bei dieser Variante der stillen Beisetzung sind keine Angehörigen anwesend.
Die Kosten einer Seebestattung in Deutschland
Im Durchschnitt liegen die Kosten für eine Seebestattung, je nach Anbieter und gewählter See, zwischen 800 und 3.300 €. Seebestattungen auf der Nordsee fallen oft teurer aus, als die auf der Ostsee.
Gibt es für eine Seebestattung in Deutschland eine Kostenübernahme? Können die Kosten einer Seebestattung von den Angehörigen nicht getragen werden oder werden diese als unzumutbar eingestuft, kann per Antrag nach § 74 SGB XII eine Kostenübernahme gestellt werden.